Welche sind typische Reisekrankheiten?
Typische Reisekrankheiten treten gehäuft in tropischen Regionen der Welt auf. Sie werden häufig durch verunreinigte Lebensmittel, Insektenstiche oder den Kontakt mit Tieren übertragen. Dazu zählen beispielsweise Reisedurchfall, Malaria, Dengue-Fieber, Tollwut oder Bilharziose. Eine Ansteckung ist heute nicht mehr zwingend mit einer Reise in ferne Länder verbunden. Im Gegenteil: «Es gibt mittlerweile jährlich Fälle von Dengue-Fieber, bei denen die Ansteckungen in Südfrankreich oder Italien stattfanden», erklärt Kiyoshi Sugimoto im Allegra-Podcast. Er ist Arzt für Reisemedizin in der Helvetiapraxis in Zürich.
Wie infiziert man sich mit dem Dengue-Fieber?
Dengue-Fieber ist eine Virusinfektion, die durch Mücken übertragen wird. Risikogebiete sind insbesondere Südostasien sowie Mittel- und Südamerika. Ansteckungen sind jedoch auch in anderen Regionen, etwa in Südeuropa, möglich. Die Symptome treten meist vier bis sieben Tage nach dem Stich einer infizierten Mücke auf. Sie werden symptomatisch behandelt, wie Kiyoshi Sugimoto erläutert: «Schmerzen werden gelindert und das Fieber gesenkt.» Zudem sei es wichtig, auf eine ausgewogene Flüssigkeitszufuhr zu achten: «Dengue-Patient*innen sollen genug, aber nicht zu viel Flüssigkeit zu sich nehmen.»
In der Schweiz ist seit Sommer 2024 ein Impfstoff gegen das Dengue-Fieber zugelassen. Laut dem Bundesamt für Gesundheit ist er nur für Reisende in Gebiete mit hoher Dengue-Übertragung vorgesehen und wird nur unter besonderen Umständen empfohlen.
Wie schütze ich mich vor Malaria?
Auch Malaria wird durch Mückenstiche übertragen. Ein konsequenter Mückenschutz ist daher zentral: «So lässt sich das Risiko einer Ansteckung mit Malaria oder anderen Krankheiten deutlich reduzieren», sagt Kiyoshi Sugimoto. Dazu gehört, unter einem Moskitonetz zu schlafen, lange, weite Kleidung zu tragen und Mückenspray auf Kleidung und Haut zu verwenden.
Zudem empfiehlt er, vor jeder Reise das Malaria-Risiko im Zielland zu prüfen: «In Gebieten mit geringem Risiko reicht der richtige Mückenschutz meist aus.» Anders sieht es in Regionen mit hohem Malaria-Vorkommen aus – etwa im Gürtel von Afrika oder in bestimmten Teilen Asiens und Südamerikas. «Für Reisen in solche Gebiete ist eine medikamentöse Malaria-Prophylaxe erforderlich.» Da eine individuelle Risikoeinschätzung oft nicht einfach ist, rät Sugimoto zu einer reisemedizinischen Beratung.
Wie merke ich eine Malaria-Infektion?
«Wenn während oder nach einer Reise in ein Malaria-Gebiet Fieber auftritt, muss man immer auch an Malaria denken», sagt Kiyoshi Sugimoto. Bei anhaltendem oder wiederkehrendem Fieber oder auch Fieber kombiniert mit starken Krankheitssymptomen empfiehlt er frühzeitig einen Malaria-Test, denn die Krankheit kann im Blut nachgewiesen werden.
Ist die Diagnose gestellt, erfolgt je nach Schweregrad eine ambulante Behandlung mit Tabletten. «Bei schweren Verläufen ist ein Spitalaufenthalt notwendig und es dauert oft Wochen, bis man wieder voll leistungsfähig ist.»
Welche Impfungen braucht es für Reisen in ferne Länder?
Vor jeder Reise in ferne Länder empfiehlt Sugimoto eine individuelle Impfberatung: «Zunächst überprüfen wir die Grundimpfungen.» Dabei wird beispielsweise geklärt, ob ein ausreichender Schutz gegen Masern oder Starrkrampf besteht. «Für tropische Regionen empfehlen wir oft zusätzliche Impfungen – etwa gegen Hepatitis A oder Tollwut.» Zudem verlangen einige Länder für die Einreise bestimmte Impfungen, wie zum Beispiel eine Gelbfieberimpfung.
Wichtig: Planen Sie Impfungen frühzeitig, da es bei manchen Impfungen für einen effektiven Schutz mehrere Impfungen in definierten Zeitabständen braucht





