Was ist Pilates?
Pilates ist ein ganzheitliches Training für Körper und Geist. Es kombiniert kontrollierte Bewegungen mit bewusster Atmung und fördert Kraft, Beweglichkeit sowie das Körperbewusstsein. Im Podcast Allegra erklärt Corina Willi, Sportphysiotherapeutin und Pilatesexpertin, die positiven Effekte dieser Sportart: «Beim Pilatestraining werden neun Grundprinzipien wie Atmung, Zentrierung, Körperkontrolle und Bewegung im maximalen Gelenkwinkel gezielt angesteuert.» Das Ziel besteht darin, den Körper aus der Mitte heraus zu stabilisieren und gleichzeitig die Tiefenmuskulatur zu kräftigen.
Möchtest du Pilates ausprobieren? Hier findest du fünf einfache Übungen für den Alltag.
Für wen eignet sich Pilates?
«Pilates ist für alle etwas und auch aus therapeutischer Sicht zu empfehlen», sagt Corina Willi. Ob Anfänger*in, Spitzensportler*in oder Senior*in – durch die individuelle Anpassung des Trainingsniveaus profitieren alle Altersgruppen und Fitnesslevels. Besonders beliebt ist Pilates auch in der Rehabilitation nach Verletzungen oder Operationen, während der Schwangerschaft und im Spitzensport.
Pilates-Reformer
Der Pilates-Reformer ist eines der bekanntesten Geräte im Pilatestraining. Er besteht aus einem beweglichen Schlitten, der auf einem Rahmen gleitet, kombiniert mit Federn, Seilen und einer Fussstange. So entsteht kontrollierter Widerstand, der individuell angepasst werden kann.
Weitere Pilatesgeräte
Für das Training zu Hause reicht in der Regel eine Matte. Wer Abwechslung oder zusätzliche Reize sucht, kann das Training mit folgenden Hilfsmitteln ergänzen.
Mit der Pilatesrolle wird ein externer Reiz gesetzt. Das ist ideal für Balanceübungen, Massageeffekte und die Mobilisation der Wirbelsäule.
Der Pilatesball hilft, die tiefen Muskeln zu aktivieren – besonders im Becken- und Bauchbereich.
Der Pilatesring bietet Widerstand – beispielsweise bei Arm-, Bein- und Rumpfübungen, und eignet sich somit zur Kräftigung und zusätzlichen Aktivierung.
Pilates-Trends
Wand-Pilates – Hype oder echte Hilfe?
Wand-Pilates ist ein Internettrend, bei dem – wie es der Name schon sagt – die Wand als Trainingshilfe genutzt wird. Sie dient als feste Fläche, an der man sich ausrichten oder abstützen kann. Das unterstützt besonders Einsteiger*innen dabei, ihre Haltung besser zu spüren.
Corina Willi sagt dazu: «Für mich hat dieser Trainingstrend wenig Substanz. Jedoch habe ich Freude, wenn sich Menschen durch solche Hypes überhaupt in Bewegung setzen.» Auch wenn Wand-Pilates nicht wissenschaftlich fundiert ist, kann es eine motivierende Einstiegsform sein – gerade zu Hause.
Pilates-Barre
Pilates-Barre kombiniert klassische Pilatesprinzipien mit Elementen aus dem Balletttraining. Trainiert wird oft an einer Ballettstange (Barre), was besonders die Haltung, das Gleichgewicht und die Beinmuskulatur anspricht. Die Übungen sind meist fliessend, rhythmisch und erinnern an ein leichtes Tanztraining. Joseph Pilates, der Erfinder des Pilatestrainings, hat früh mit Tänzer*innen zusammengearbeitet – die Verbindung von Pilates und Tanz ist also nicht neu. Barre ist eine moderne Interpretation davon.

Corina Willi ist Inhaberhin von Physioart by Corina GmbH. Zudem unterrichtet die ausgebildete Sportphysiotherapeutin (Master of Advanced Studies) an der Fachhochschule SUPSI in Landquart.





